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Steuerbescheid richtig prüfen – so geht’s!

Nachdem Sie Ihre Steuererklärung eingereicht haben, erhalten Sie vom Finanzamt Ihren Steuerbescheid. Dieser legt das Steuerergebnis fest und zeigt, ob Sie eine Steuerrückerstattung erhalten oder eine Nachzahlung leisten müssen. Da sich bei der Bearbeitung Fehler einschleichen können, ist es wichtig, den Steuerbescheid sorgfältig zu überprüfen.

Aktuell ist die Prüfung besonders relevant, denn in einigen Bundesländern wird von Behörden vor gefälschten Steuerbescheiden mit Zahlungsaufforderungen gewarnt. Bisher sind Fälle aus der Hansestadt Bremen, dem Freistaat Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Niedersachsen bekannt, bei denen die Opfer gefälschte Steuerbescheide per Post erhalten haben. Auch Steuerpflichtige in Thüringen und in anderen Bundesländern könnten Opfer der neuen Betrugsmasche werden. Bitte seien Sie deshalb besonders wachsam und achten Sie auf etwaige Unstimmigkeiten.

Worauf Sie bei Ihrem Steuerbescheid achten sollten

Um sich vor Betrugsfällen zu schützen und fehlerhafte Steuerberechnungen zu identifizieren, sollten Sie auf einige Punkte in Ihrem Steuerbescheid genauer achten.

Persönliche Daten

Als erstes sollten Sie Ihre persönlichen Daten prüfen. Dazu zählen Name, Adresse, Konfession, Steuer-ID oder Steuernummer. Bei einer Zusammenveranlagung gilt das natürlich auch für die Angaben Ihres Partners.

Zusätzlich gilt es folgende Informationen zu prüfen:

  • Name, Adresse, Kontaktdaten und Bankverbindung sowie sonstige Angaben des zuständigen Finanzamtes bzw. der zuständigen Finanzkasse
  • die erhobene Steuerart

In einigen Fällen kann es zu Tippfehlern oder Zahlendrehern kommen. Sind allerdings komplette Angaben wie zum Beispiel die Steuer-ID, Steuernummer oder Bankdaten falsch, kann das auf einen gefälschten Steuerbescheid hindeuten.

Steuerergebnis

Stimmt das erwartete Steuerergebnis mit dem auf Ihrem Steuerbescheid überein? Sie sollten prüfen, ob es sich um eine Nachzahlung oder Rückerstattung handelt, ob die Höhe der erwarteten Summe korrekt ist und ob es sich um ein (teilweise) vorläufiges oder endgültiges Ergebnis handelt.

Einkünfte und Werbungskosten

Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Einkünfte und geltend gemachten Werbungskosten richtig erfasst wurden. Dazu zählen auch steuerfreie Einnahmen wie Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld, Kindergeldoder Krankengeld.

Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen

Prüfen Sie außerdem, ob Ausgaben wie Spenden, Versicherungsbeiträge, Kirchensteuer oder Krankheitskosten berücksichtigt wurden. Sind alle absetzbaren Kosten korrekt berechnet worden?

Freibeträge und Pauschalen

Kontrollieren Sie, ob Ihnen zustehende Freibeträge wie der Grundfreibetrag oder der Kinderfreibetrag sowie andere Pauschalen richtig angesetzt worden sind.

Abzugsfähige Kosten

Gleiches gilt auch für andere abzugsfähige Kosten wie haushaltsnahe Dienstleistungen oder Handwerkerleistungen. Sind alle eingereichten Rechnungen korrekt berücksichtigt worden?

Erläuterungen

Zum Schluss sollten Sie die Erläuterungen des Finanzamts genau lesen. Diese können Hinweise zu bestehenden Abweichungen liefern und Änderungen begründen.

Wichtig:

Wenn Sie grobe Fehler finden und Zweifel an der Echtheit Ihres Steuerbescheides haben, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Finanzamt auf! Verwenden Sie dafür nicht die Kontaktdaten auf dem Steuerbescheid, sondern nutzen Sie seriöse Quellen wie die offizielle Webseite der Behörde.

Fristgerechter Einspruch

Ist Ihnen bei der Prüfung ein Fehler aufgefallen? Dann können Sie gegen den Steuerbescheid Einspruch einlegen. Auf welche Fristen und Formvorschriften Sie dabei achten müssen, erfahren Sie im Steuertipp Einspruch gegen den Steuerbescheid.

 

Tipp:

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