1 Verein – 1.000 Gesichter: der jüngste Berater

Das Steuerrecht gilt allgemein als sehr trocken, trotzdem haben Sie sich für diesen Bereich entschieden. Hatten Sie schon immer Interesse an dem Thema Steuern?

Tatsächlich nicht. Erst mit dem Besuch in der Handelsschule, habe ich angefangen mich für das Thema Steuern zu interessieren.

Was haben Sie vor Ihrer Zeit beim Steuerring gemacht?

Ich habe eine Ausbildung zum Finanzbeamten im mittleren Dienst beim Finanzamt gemacht. Nach dem Abschluss meiner Ausbildung habe ich in einem Steuerberaterbüro gearbeitet.

Wie sind Sie auf den Steuerring und eine Tätigkeit als Berater bzw. Beratungsstellenleiter gekommen?

Durch meine Kollegin, Frau Mangei. Ich habe sie durch ein Steuerbüro kennengelernt und sie hat mir vom Steuerring erzählt. Es klang sehr interessant, neben dem Hauptberuf noch für den Steuerring zu arbeiten. Zuerst habe ich mich nur informiert und dann mit dem Bereichsleiter Baden-Württemberg Kontakt aufgenommen. Dieser hat mich letztendlich auch überzeugen können. Es macht Spaß eigenständig unter dem Deckmantel des Vereines zu arbeiten.

Trauen Sie sich in so jungen Jahren zu in die Selbstständigkeit zu gehen und eine eigene Beratungsstelle zu leiten?

Ja, das ist definitiv mein Ziel. Zurzeit helfe ich Frau Mangei, während sie sich auf ihre berufliche Weiterbildung konzentriert, dabei unterstütze ich sie in ihrer Beratungsstelle in Schwetzingen. Ich versuche ihr die Steuerfälle so gut es geht abzunehmen; im September hat sie ihre Prüfungen und dann fängt auch schon meine Weiterbildung zum Steuerfachwirt an. Sobald ich dann auch fertig bin mit meiner Qualifizierung, will ich meine eigene Beratungsstelle eröffnen und gegebenenfalls gemeinsam mit Frau Mangei expandieren.

Wie gefällt Ihnen die Arbeit beim Steuerring?

Es macht Spaß, denn die Steuerfälle sind angenehm. Es ist mir freigestellt wie lange ich mir Zeit für die Beratungsgespräche der Mitglieder nehme. Es wird nicht zwischen den verschiedenen Steuererklärungen unterschieden, da es uns in erster Linie um das Wohl und die Zufriedenheit unserer Mitglieder geht und nicht um den Profit, der sich daraus ziehen lässt.

Was sind für Sie die größten Herausforderungen, die im Steuerring auf Sie zukommen?

Das Einholen aller Unterschriften bei Neu-Mitgliedern und Bestandsmitgliedern, gerade am Jahresanfang, wenn neue Vollmachten unterschrieben werden müssen. Auch die Organisation der Beratungsstelle und die Terminvergabe bei vielen Anfragen. Das sind definitiv die größten Herausforderungen.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Zum Großteil selbstständig, wenn nicht sogar vollständig. Ich hätte gerne eine Beratungsstelle mit 2-3 vollzeitarbeitenden und auch beratenden Mitarbeitern, somit könnte ich mich nur noch um die Organisation meiner Mitglieder kümmern und den Überblick behalten.

Haben Sie ein Motto, das Sie bisher in beruflicher Hinsicht begleitet hat?

Nicht so richtig, aber, wenn ich mich für etwas entscheiden müsste, dann wäre es „Kommt drauf an“. Oftmals werden wir gefragt, wie man eine Erstattung von beispielsweise 1.000 Euro vom Finanzamt bekommt. Die Antwort lautet immer „Kommt drauf an“. Es liegt nicht an uns oder an dem Sachbearbeiter beim Finanzamt, es kommt darauf an, welche Unterlagen uns vorliegen und wie die persönliche Situation des Steuerpflichtigen ist.

Was ist Ihr Ausgleich zur täglichen Arbeit?

In der Theorie sind das Dinge wie Motorradfahren, ein entspannter Kinoabend oder ein schönes Essen. Wobei dieser Ausgleich eher am Wochenende stattfindet. In der Realität ist es dann doch der gemütliche Abend auf der Couch.

Was möchten Sie unbedingt einmal machen? Was ist Ihr Herzenswunsch?

Gerne würde ich mal Fallschirmspringen, ich suche hierbei allerdings noch eine Begleitperson, die gemeinsam mit mir den Sprung wagt. Und ich möchte unbedingt mal nach Afrika und eine Safaritour machen, um alle Tiere zu sehen, die man sonst nur aus Film und Fernsehen kennt.

Da drücken wir Ihnen auf jeden Fall die Daumen. Vielen Dank für das Gespräch!